Generationswechsel bei der DLRG Oberfranken: Christian Döres übernimmt das Ruder. Dramatische Hochwassereinsätze und zukunftsweisende Entscheidungen prägen den Bezirksverbandstag. Mit Stärke in Katastrophenschutz, Ausbildung und Prävention blickt der Verband positiv in die Zukunft.
Am 16. März 2025 versammelten sich Vertreter aus über 25 Ortsgliederungen im Münchberger Schützenhaus zum Bezirksverbandstag der DLRG Oberfranken. Fast 150 Gäste kamen zusammen, um die Weichen für die Zukunft des größten bayerischen DLRG-Bezirksverbandes zu stellen.
Nach zwei Jahrzehnten an der Spitze kandidierte Harald Knopf nicht erneut als Vorsitzender. Seit 2005 hat sein Engagement die Wasserrettung in Oberfranken nachhaltig geprägt. Für seine Verdienste erhielt er vom Präsidenten des Landesverbandes Bayern, Dr. Manuel Friedrich, die "Leistungsnadel der DLRG Bayern".
Als neuer Bezirksvorsitzender wurde Christian Döres gewählt. Ihm zur Seite stehen die stellvertretenden Vorsitzenden Stefan Bär, Michael Hamatschek, Alexander Brandt und Yvonne Kirchner. Achim Trager wurde als Schatzmeister bestätigt, ebenso Eva Linhardt als technische Leiterin im Ausbildungsbereich und Michael Rietsch als technischer Leiter Einsatz.
Hochwasser-Einsatz: Oberfranken zeigte Stärke
Einer der Schwerpunkte des Verbandstags war der Rückblick auf den Hochwassereinsatz im Sommer 2024. Sebastian Brandler, Referatsleiter Katastrophenschutz, berichtete ausführlich über die Einsätze der DLRG Oberfranken beim Hochwasser in Südbayern. Insgesamt kam es zu drei Einsätzen von oberfränkischen Wasserrettungszügen.
In der ersten Nacht wurden in Offingen über 400 Menschen aus dem Hochwasser evakuiert. Die Wasserrettungszüge der DLRG Oberfranken waren an drei Einsatzstellen in Süddeutschland aktiv. Brandler lobte die Leistung der Einsatzkräfte und betonte, dass alle gesund wieder nach Hause gekommen sind – was während der angespannten Lage nicht selbstverständlich war, sondern der guten Ausbildung und dem überlegten Handeln jedes einzelnen zu verdanken sei.
Strategische Weichenstellungen
Neben der Wahl der neuen Vorstandschaft standen auch strukturelle Anpassungen im Fokus. Eine umfassende Satzungsänderung wurde beschlossen, um die Strukturen des Bezirksverbandes an die aktuellen Vorgaben des Landes- und Bundesverbands anzupassen. Zudem wurden wichtige Entscheidungen zur Besetzung der Wasserrettungszüge getroffen. Der Haushaltsplan für 2025 wurde einstimmig beschlossen und die bisherige Vorstandschaft entlastet.
Hochrangige Gäste würdigten das Engagement
Grußworte sprachen unter anderem Landtagsabgeordneter Kristan von Waldenfels, Landrat Dr. Oliver Bär, Bürgermeister Christian Zuber und der Präsident des DLRG-Landesverbands Bayern, Dr. Manuel Friedrich. Sie würdigten die herausragende Arbeit der DLRG in allen Bereichen – von der Schwimmausbildung über den Katastrophenschutz bis hin zu den Einsätzen bei Hochwasserlagen. Ein wichtiges Thema in den Reden war auch das Bädersterben: Wasserflächen für Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung werden immer seltener.
Zukunft der DLRG Oberfranken
Der neue Vorsitzende Christian Döres betonte in seiner Abschlussrede, dass die Herausforderungen in der Wasserrettung nicht kleiner werden: "Wir müssen uns auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen, sei es durch das zunehmende Bädersterben oder durch klimabedingte Extremwetterereignisse." Ziel sei es, die Arbeit der DLRG weiter zu professionalisieren, um Menschen in Notlagen bestmöglich helfen zu können.
Unter neuer Führung, dennoch mit viel Erfahrung in ihren Reihen, geht die DLRG Oberfranken gestärkt in die Zukunft. Immer mit dem klaren Auftrag: Retten, ausbilden und vorbeugen.