Aufgrund der starken Niederschläge der letzten Tage und dem anhaltenden Dauerregen, besonders im Südwesten Bayerns wurde in mehreren Landkreisen der Katastrophenfall festgestellt. In der Nacht zum Sonntag wurde ein oberfränkischer Wasserrettungszug der DLRG Oberfranken alarmiert und machte sich sofort auf den Weg zu Sammelpunkt in Bayreuth, von wo aus sie sich auf den Weg in Richtung Günzburg machten. Aktuell sind sie in dort in Offingen im Einsatz.
Zusätzlich zu diesem ersten Wasserrettungszug wurden in der vergangenen Nacht ein weiterer Wasserrettungszug in Richtung Augsburg alarmiert. Dabei kommen Hochwas- serboote zum Einsatz, die kleiner und mit Rollen für flacheres Wasser versehen sind und sich damit perfekt zur Evakuierung in überschwemmten Straßen eignen.
Insgesamt befinden sich somit aktuell etwa 60 DLRG-Einsatzkräfte aus ganz Oberfranken vor Ort im Einsatz. Konkret handelt es sich dabei um Einheiten aus den Orts- und Kreis- verbänden Bad Steben – Lichtenberg, Bamberg – Gaustadt, Bayreuth, Burgkunstadt, Hof, Kronach, Kulmbach, Küps, Lichtenfels, Marktredwitz, Münchberg und Weißenstadt.
Erste Einsätze für die oberfränkischen Einheiten
In den Morgenstunden erreichten alle oberfränkischen Einheiten ihre Einsatzstellen und begannen sofort mit der Arbeit. Hauptaufgabe der Kräfte vor Ort sind aktuell Evakuierun- gen von Menschen und Tieren sowie die sanitätsdienstliche Absicherung der überfluteten Wohnbereiche, die vom Landrettungsdienst nicht mehr erreicht werden können.
Auch Air-Rescue-Specialists (ugs. „Luftretter“) aus Oberfranken sind an der Evakuierung und Rettung an besonders schwer zugänglichen Stellen beteiligt. Dabei arbeiten sie eng mit der Hubschrauberstaffel der Polizei zusammen, von deren Helikoptern sie sich per Seilwinde zu den betroffenen Personen abseilen, um sie anschließend in Sicherheit zu bringen.
Ebenfalls im Einsatz ist eine Drohne mit Wärmebildkamera, die dazu eingesetzt wird, überschwemmte Gebiete großflächig überblicken zu können und Betroffene schnell zu finden.
Einsatz und Koordinierung durch Ehrenamtliche
Alle Einsatzkräfte der DLRG Bayern arbeiten grundsätzlich ehrenamtlich und in ihrer Frei- zeit. Für den Katastrophenschutz-Einsatz werden sie von ihren Arbeitgebern vom regulä- ren Arbeitsleben freigestellt. Für die Vorbereitung und Alarmierung der Kräfte arbeitet im Hintergrund rund um die Uhr die Koordinierungsstelle der DLRG Oberfranken, die eben- falls von Freiwilligen besetzt wird.