Aufgrund der starken Niederschläge der letzten Tage und dem anhaltenden Dauerregen, besonders im Südwesten Bayerns wurde in mehreren Landkreisen der Katastrophenfall festgestellt. An einigen Pegeln wurde der HQ100-Wert, also der Wert, der im Mittel nur alle 100 Jahre auftritt, überschritten. Die örtlichen DLRG-Schnelleinsatzgruppen befinden sich bereits seit Freitagabend im Einsatz.
Zur Unterstützung und Ablösung der Einsatzkräfte vor Ort wurde deshalb am Sonntag kurz nach Mitternacht auch ein Wasserrettungszug der DLRG Oberfranken alarmiert. Die zugehörigen Einheiten aus dem gesamten Regierungsbezirk sammeln sich an einem Treffpunkt in und fahren von dort aus gemeinsam ins Schadensgebiet, wo sie in den frühen Morgenstunden erwartet werden.
Zusammensetzung und Aufgaben eines Wasserrettungszuges
Ein Wasserrettungszug setzt sich aus insgesamt 32 Einsatzkräften zusammen. Diese sind als Führungskräfte, Bootsführer, Taucher sowie Wasser- und Strömungsretter besonders für die Arbeit in gefährdeten überschwemmten Gebieten ausgebildet. Mit ihrer spezialisierten Ausrüstung wie Hochwasserbooten, Trockenanzügen und Tauchgeräten können vor Ort verschiedene Aufgaben erledigt werden. Dazu gehören beispielsweise die Absicherung anderer Einsatzkräfte, Damm- und Deichsicherung, die Rettung von Menschen und Tieren sowie Evakuierungen und Transportaufgaben mit Booten.
Wie lange der Einsatz vor Ort dauern wird, ist aktuell ungewiss. Für die eingesetzten Kräfte beginnt die Arbeit mit den ersten Aufträgen direkt nach der Ankunft im Katastrophengebiet. Ein Katastrophenschutz-Einsatz dauert in der Regel mehrere Tage. Für die vorhergesagten Regenfälle in Oberfranken bleiben trotz des überörtlichen Einsatzes ausreichend DLRG-Schnelleinsatzgruppen vor Ort einsatzbereit, um bei auftretenden Notfällen schnell Hilfe leisten zu können.
Über die Wasserrettungszüge der DLRG Oberfranken
Die DLRG Bayern stellt 14 Wasserrettungszüge, die bei Katastrophen innerhalb von wenigen Stunden in Einsatzbereitschaft versetzt werden und in ganz Deutschland zum Einsatz kommen können. Zwei dieser Züge befinden sich in Oberfranken. Jeder der beiden Züge umfasst 32 Einsatzkräfte, die mit sieben Fahrzeugen, vier Booten und einem Logistikanhänger ausrücken.